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Der Schmerz einer Mutter - Selva (Saliko)

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KarasuShade's avatar
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Es brannte, wie ein Feuer in ihr. Tief und gierig, fraß es alles was es fand. Und zurück würde nur leere bleiben. Sie wusste es.
Ziellos setzte sie eine Pfote vor die andere, Schritt um Schritt ohne dich darum zu sorgen wohin sie ihr weg auch führte. Es hatte keine Bedeutung. Der sonst so klare Blick auf den Augen der großen Fähe war stumpf, trüb und ohne Willen. Erneut.
Wortlos, als würde der Wald spüren was vor sich ging, war der Wald um sie herum relativ ruhig. Nur hier und da schrie ein Vogel, klang als würde er ihren Schmerz hinaus rufen. Das tun, zu was sie nicht mehr in der Lage war.
Sie hatte gewartet. Sie hatte gehofft. Sie hatte gebetet. Zu all den Götter im Himmel und auf der Erde, allen von denen sie je in ihrem Leben gehört hatte. Und man hatte ihr Flehen nicht erhört. In der Stunde ihrer größten Not hatte man sie erneut allein gelassen.
Sie hatte zusehen müssen wie ihr Baby langsam zu Grunde ging. Hatte sehen müssen wie es vom Hunger gequält gewimmert hatte. Hatte nichts tun können, als sein schwacher Körper weiter an Kraft verlor. Und als sie letztlich zusahen musste wie ihr kleine Sonnenschein, ihr ganzer Stolz den Kampf des Lebens verlor, ohne jemals die Chance gehabt zu haben ein Leben führen zu können.
Leises Rauschen drang an ihre Ohren und schweigend stoppte Selva vor dem Fluss. Sie wusste nicht einmal wieso, aber ihre Pfoten hatten sie von selbst an diese Stelle geführt. An die Stelle, an die sie ihrem ersten Wurf gedacht hatte. Und dann die Stelle, an der den nun auch den Leblosen Leib ihres kleinen, süßen Welpen begraben hatte. Schweigend setzte sie sich hin und blickte einfach Leer auf den kleinen Hügel aus Steinen, Federn und Blumen.
„Was war nur mein Vergehen…?“, murmelte die Mutter mehr zu sich als zu irgendwem. Keiner würde sie hier hören, wer sollte auch? Es war vorbei, sie hatte erneut versagt. Selva würde nicht leugnen, dass sie von Anfang an wusste, wie schwach ihr kleiner gewesen war. Der Gedanke, er würde es nicht schaffen war immer da gewesen, aber sie war seine Mutter gewesen. Sie hatte immer geglaubt und gehofft es wäre nicht so. Aber die Götter hatte ihr etwas anderes gezeigt. //Was ist mein Vergehen, dass ihr mir alles immer wieder von neuem nehmen müsst, oh ihr Götter?// Womit genau hatte sie es verdient? War dies eine Art Fluch, weil sie ihren ersten Wurf nicht hatte retten können vor den Fluten? Oder wegen ihres alten Tribes und ihren Taten? Es zerriss Selva auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was für eine grausame Fähre und Mutter sie sein musste, dass ihr ein solcher Verlust erneut wieder fahren war. Und sie hatte Menetekel verstoßen. Sie beide hatte zwar kein richtiges Band besessen, aber er war da gewesen und hatte versucht. Selbst ein Rüde wie er, könnte wohl nicht gegen den Willen der Götter ankommen. Es schnürte Selva die Kehle zu daran zu denken. Welchen Sinn hatte all dies jetzt noch? Ihre Hoffnung hatte auf eine Legende beruht, eine Hoffnung, dass ihre Ähnlichkeit alles Retten könnte und sie in der Lage wäre eine richtige Mutter sein zu können und zusehen wie ihre Kleinen groß und stark wurden.
Aber genau dieser Wunsch lag nun vor ihr, erneut in Scherben die sie sich nie gewünscht hatte. Sollten die Götter sich doch daran erfreuen ihr diese Strafe zukommen zu lassen, sollten sie lachen und jede andere Fähe in diesem Wald mit gesunden und lebendigen Welpen segnen. Sollten die Götter sie doch bestrafen. „Wieso, sagt es mir…“, hauchte sie in die Leere. „Wenn ihr mich leiden sehen wollt, so bestraft mich, aber nicht…“ Ihre Stimme verstummte. Welchen Sinn hätte dies noch? Es war vorbei. So schloss sie nur die Augen, ganz stumm und legte sich neben das kleine, unscheinbare Grab. „Wieso nur meinen kleinen Sonnenschein…?“, murmelte sie und lies kraftlos den Kopf auf den Boden sacken. Sollte sie ein Raubtier doch hier finden, neben ihrem kleinen Liegend, der unter den Steinen und Boden ruhte… Sie würde ihn nicht verlassen, nie würde sie ihren Kleinen allein lassen.

Selva verharrte, tat nicht mehr als etwas vom Fluss zu trinken und sich ein paar Schritte zu entfernen. Sie jagte nicht oder suchte Schutz vor dem Wetter. Sie blieb einfach neben dem Grab und bewachte jenes wie eine Mutter es nur konnte. Niemand, der keinen Solchen Schmerz je erfahren hatte konnte es nachvollziehen. Sollten die Götter sich doch daran erfreuen, wenn sie es wollten, Selva würde es nicht kümmern. Abgemagert und kaum mehr den Glanz von früher aufweisend summte sie wie jeden Abend eine traurige kleine Melodie, auf das ihr Sonnenschein auch heute Nacht seine Ruhe fand, immer dicht bei seiner Mutter. Sie würde ihn nie verlassen, genau so wenig wie ihr Herz je ihre anderen drei kleinen verlassen würde. Egal welche kosten dies auch noch haben würde…

Short Description:
Selva after her lose.
--> www.youtube.com/watch?v=qRg4B_…
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Words:
 817
Saliko: Selva Mayur 5

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Comments2
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LivanaS's avatar
Oh Gott, kann man Selva noch irgendwie umstimmen, dass sie weiter lebt? D:
Sie tut mir so leid. ;____;